In diesen Tagen ist das Buch „Venne in Amerika - die Geschichte der USA-Auswanderung aus einem niedersächsischen Dorf im 19. Jahrhundert“ auf den Markt gekommen. Nach Meinung des Auswanderungsexperten Dr. Wolfgang Grams (Oldenburg) ist bisher noch keine so umfassende Dokumentation für ein deutsches Dorf vorgelegt worden, die sowohl die Gesamtentwicklung aufzeigt als auch auf die Einzelschicksale der Auswanderer eingeht.
Damit steht diese Untersuchung beispielhaft für viele Dörfer. Was für Venne gilt, trifft auf die meisten Orte Nordwestdeutschlands zu. Im ersten Teil der wissenschaftlichen Arbeit geht der Autor Udo Thörner (Campemoor) ausführlich auf die Ursachen für die massenhafte Auswanderung ein, die im wesentlichen in der Armut und der Überbevölkerung der damaligen Zeit zu suchen sind. Den Schwerpunkt legt der Autor auf die Siedlung im Mittleren Westen: er beschreibt die 15 wichtigsten Zielregionen und verknüpft deren Geschichte mit unzähligen Einzelbiographien der insgesamt 2.000 Auswanderer. Außerdem schildert Udo Thörner die heute nicht mehr vorstellbaren Reisebedingungen. Statistische Auswertungen stellen einen Bezug zwischen der dörflichen Venner Auswanderungsgeschichte und der gesamtdeutschen Auswanderungsbewegung des 19. Jahrhunderts her. Im Anhang des reichlich bebilderten Dokumentation sind die Namen und Zielorte aller Venner Emigranten und das Jahr ihrer Auswanderung aufgeführt.
Herausgeber des 322 Seiten umfassenden Buches ist der Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e. V. Im Herbst wird die englische Fassung auf den Markt kommen.Finanziell gefördert wurde der Druck vom Heimatbund Osnabrücker Land e.V., vom Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V. und vom Heimat- und Wanderverein Venne e.V..
Das Buch ist zum Preis von € 16,-- (plus Versand) unter dieser Bestelladresse erhältlich: Venne@OsFa.de.
„Die Untersuchung ist eine in mehrfacher Hinsicht beispielhafte regionalhistorische Dokumentation. Sie steht in einer Reihe mit anderen Publikationen über Osnabrücker Auswanderungen und anderen Fallstudien aus der Region von renommierten Autoren und wird darin einen bleibenden und beachteten Platz einnehmen. Die Dokumentation der Auswanderungen schlägt eine Brücke zwischen Regionalgeschichte und Internationalität. Die Studien und Feldforschungen hat Udo Thörner sowohl in Deutschland als auch in den Siedlungsgebieten im Bundesstaat Indiana und im Mittleren Westen durchgeführt.” (Auswanderungs-Experte Dr. Wolfgang Grams, „Routes to the Roots”, Oldenburg, www.routes.de ). Andere Fachleute urteilen: „eine gründliche und sehr wissenschaftliche Arbeit“ (Andreas Hartmann, Gymnasiallehrer und Fachhistoriker, Mettingen); „eine gut verständliche Darstellung, übersichtlich gegliedert“ (Günther Auding, Gymnasiallehrer für Geschichte, Osnabrück).